|  | 
 
 
	
           

 
   
    |  
        Von der Gefängniskolonie zu KhorinisZusammengetragen von Andorso von Rothenberg |   
    | Seid gegrüßt, werter Leser, 
        ihr, der das Wissen über die Vergangenheit begehrt. Es gibt nur wenige, 
        die sich noch an die Ereignisse erinnern die sich in der Strafkolonie 
        zu Khorinis abspielten, nachdem sich die Barriere durch einen bisher immer 
        noch ungeklärten Unfall ausdehnte und ein viel zu großes Gebiet 
        in sich einschloß. Ich hatte das zweifelhafte Glück, einer 
        derjenigen zu sein, welche von der plötzlichen Ausdehnung der Barriere 
        überrascht wurden und seitdem in ihr gefangen waren. Doch ich denke 
        es wäre besser, wenn ich die Geschichte von ihren Urprüngen 
        auf niederschreibe.
 |  
   
    |  
        Die Orkkriege und Erschaffung der Barriere |   
    | Es war in dem ersten Regierungsjahr 
        unseres Königs Rhotbar dem Zweiten, gerade einmal ein halbes Jahr 
        nachdem die Gefahr aus Varant gebannt wurde, als die Orken über unsere 
        friedlichen Lande herfielen. Zunächst beschränkten sie sich 
        nur darauf, die Grenzen zu überfallen und die dortigen Länder 
        und Weiler zu plündern, doch schon bald bedrohten sie auch den Rest 
        des Landes. Gerade zu dieser bedrohlichen Zeit in welcher treue Klingen stärker 
        denn je gebraucht wurden, geschah es, dass die Lage in den Minenstädten 
        immer kritischer wurde. Viele Sträflinge und Arbeiter legten ihre 
        Spitzhacken einfach nieder und flohen aus den Minen, wobei sie anscheinend 
        nicht beachteten, dass ihre Dienste dringend gebraucht wurden.
 Schließlich fasste unser geliebter König einen weisen Entschluß 
        : Er ließ die zwölf mächtigsten Magier des Landes zusammenrufen, 
        wobei die eine Hälfte aus den Anhängern Adanos' und die andere 
        aus den Priestern des Innos bestand, und beauftragte sie damit, eine Barriere 
        aus Magie um die Stadt Khorinis zu errichten, welche jedes Lebewesen zwar 
        hinein lies, aber nichts außer totem Stoff konnte aus ihr wieder 
        entkommen. Mit der Hilfe von fünf magischen Foki konzentrierten sie 
        ihre Macht und entfesselten einen gigantischen Sturm aus purer Magie. 
        Ich kann mich noch gut an diesen Augenblick erinnern, ein Zusammentreffen 
        von unglaublichen Energien, die sich in einem bläulich blitzenden 
        Ball manifestierten, welcher über Khorinis niederging. Die Luft schien 
        zu kochen, selbst ich als (was Magie anbelangt) Laie, konnte die gewaltigen 
        Mächte, die astralen Ströme spüren, die sich über 
        dem Lande vereinigten um ein ausbruchssicheres Gefängnis zu schaffen.
 Doch dann passierte das Unfassbare. Aus einem bis heute unbekannten Grund 
        weitete sich die neugeschaffene Barriere blitzartig aus und umschloß 
        nicht nur Khorinis, sondern auch die naheliegenden Lande. Dabei wurden 
        sowohl die beteiligten Magier, wie auch meine Wenigkeit zu Mitgefangenen. 
        Aber meine Geschichte ist eine andere und soll hier nicht weiter Erwähnung 
        finden.
 Die unerklärliche Auweitung der Barriere brachte schwere Folgen für 
        das Königreich mit sich. Noch immer bedrängten die orkischen 
        Horden die Landesgrenzen und schafften es teilweise sogar, in das Landesinnere 
        vorzudringen. Eines der größten Probleme bestand darin, dass 
        die Gefangenen die Kontrolle über die khorinische Minenkolonie erlangt 
        hatten und der König nun gezwungenermaßen Handel mit ihnen 
        treiben musste, um weiterhin an das für den Krieg dringend benötigte, 
        magische Erz zu gelangen. So sandte er in regelmäßigen Abständen 
        Lieferungen an die in der alten Burg von Khorinis ansässigen Erzbarone. 
        Im Austausch für Waffen, Nahrungs- und Luxusmitteln sowie Frauen 
        bekam unser Herrscher weiterhin die wichtigen Erzlieferungen.
 Auch in der Barriere stand die Zeit nicht still. Unter der Führung 
        von Gomez hatten es die Gefangenen geschafft, die alte Festung in der 
        Mitte der Kolonie einzunehmen. Von diesem Zeitpunkt an herrschte dort 
        Gomez mit seinen Erzbaronen und zwang die anderen Sträflinge dazu, 
        das für den Handel nötige Erz abzubauen, während er selbst 
        auf deren Kosten lebte.
 Nicht alle ließen sich von Gomez unterjochen. So gründete der 
        einst hochangesehene General Lee ein weiteres Lager im Westen der Kolonie 
        und nannte es das Neue Lager. Dort sollte niemand unter der Herrschaft 
        eines anderen zu leiden haben. Daher rührt auch die ewig währende 
        Feindschaft zwischen dem Neuen Lager und Gomez Altem Lager. Nicht selten 
        kommt es vor, dass Banditen die Konvois der Erzbarone überfallen 
        und der Waldboden von dem Blut der Gardisten getränkt wird. Und ebenso 
        oft üben die Erzbarone Vergeltung....
 Fast zur selben Zeit wurde Yberion, der jetzige oberste Baal des Sumpflagers, 
        von rätselhaften Visionen heimgesucht. Von seinen Träumen geleitet, 
        legte er in den östlichen Sümpfen den Grundstein für das 
        dritte Lager der Kolonie : Das Sumpflager. Dieses Lager sichert seine 
        Existenz durch den Anbau und Verkauf von Sumpfkraut, einem seltsamen Gewächs, 
        welches den Konsumenten in tranceartige Zustände versetzen kann. 
        Dieses Kraut erfreut sich in der gesamten Barriere äußerster 
        Beliebtheit.
 
 
 |  
   
    |  
         Von Goblins und Klingen aus purem 
          Licht |   
    | Nicht nur die Konflikte zwischen den einzelnen 
        Lagern stellten eine Gefahr für die Koloniebewohner dar. Vor langer 
        Zeit fiel ein bedrohlicher Schatten auf das magische Gefängnis. Die 
        Sumpfhaie attackierten ohne ersichtlichen Grund die Novizen und Templer 
        des Sumpflagers und auch in anderen Regionen der Barriere verhielten sich 
        die Tiere ungewöhnlich aggressiv. Dann wurden im Kastell des Zirkels um Xardas mehrere Dutzend Goblins gesichtet, 
        die sich über die kostbaren Bücher hermachten. Dort traf dann 
        auch Malek, der mittlerweile verrückt gewordene, einstige Meister 
        des Zirkels auf einen riesenhaften Goblin : Den Erzgoblin Meraton. Anscheinend 
        steckte diese Kreatur hinter dem mysteriösen Verhalten der Haie und 
        den Goblinhorden, die vereinzelt im Lande gesichtet wurden. Doch bevor 
        es zu einem Kampf kommen konnte, teleportierte sich Meraton aus dem Kastell 
        und forderte den Magier heraus, ihn in den Wäldern zu suchen, da 
        er anscheinend den Kampf im Kastell scheute.
 Später stellte sich heraus, dass es sich bei Meraton um einen abtrünnigen 
        Dämon handelte, der in der Gestalt eines riesigen Goblins die unsrige 
        Sphäre heimsuchte. Diesem konnte anscheinend nur eine einzige Waffe 
        gefährlich werden : Das Lichtschwert. Doch als Malek versuchte das 
        Schwert zu bergen, fand er nicht viel mehr als eine kleine Notiz, die 
        von einem Unbekannten mit Namen Elzebir stammte. Die Nachricht enthielt 
        ein Rätsel, von dem Malek annahm dass es ein Hinweis auf den Fundort 
        des Schwertes sei.
 So brach bald darauf eine Gruppe aus erfahrenen Magier und Kämpfern 
        auf, die Klinge zu suchen. Jedoch wurde diese schon bald von einer Horde 
        Beisser gestoppt und musste sich zurückziehen.
 Erst einige Zeit später wurde ein Anhänger der Sumpfbruderschaft, 
        Gor na Jan, von seinem Mentor Malar ausgeschickt, das Lichtschwert zu 
        finden. Schließlich fand er auch in einer Höhle ein Schwert, 
        welches von einer Horde Goblins bewacht wurde. Jedoch war er sich nicht 
        sicher ob es sich bei der Klinge um das echte Lichtschwert handelte und 
        so brachte er die Waffe zu Malek.
 Auch dieser konnte nicht mit Sicherheit sagen, ob es sich um eine Fälschung 
        handelte, konnte aber feststellen, dass das Schwert mit einer Rune der 
        weißen Magie reagierte.
 An dieser Stelle werden die Fäden der Geschichte immer verworrener 
        und undeutlicher. Es gibt nur noch wenige Schriften, die über die 
        Geschehnisse nach diesem Zeitpunkt verlässlich berichten. Einige 
        Gerüchte halten sich weiterhin hartnäckig, bestätigen kann 
        ich sie jedoch leider nicht. So ist die Rede von zwei verschiedenen Lichtschwertern 
        und einem weiteren Erzgoblin, der mitsamt seiner Horde über das Alte 
        Lager herfiel, letztendlich aber besiegt wurde.
 Was von diesen Gerüchten wahr ist und was nicht, mag ich nicht beurteilen. 
        Nachdem der Hohepriester des Zirkels um Xardas spurlos verscholl, nahm 
        er auch die Geheimnisse um das sagenumwobene Schwert mit sich. Wie dem 
        auch sei, dieses Kapitel in der Geschichte der Barriere ist noch immer 
        nicht zu Ende geschrieben.
 
 
 |  
   
    |  
         Über den Dämonenlord |   
    | Die Geschichten um das Lichtschwert 
        und die Goblinbedrohung waren schon größtenteils in Vergessenheit 
        geraten, als die Kunde von neuem Unheil herangetragen wurde : Ein Gildenloser 
        sei von einem Dämonen angefallen worden.Wenn man den Geschichten des Mannes Glauben schenkt, so maß das 
        Monstrum über zwei Schritt in der Höhe und keine Waffe vermochte 
        seine mattschwarzen Panzerplatten zu durchdringen. Der Unglückliche 
        konnte sich nur knapp über die Schwelle des Todes retten, ohne die 
        Hilfe der Amazonen wäre er mit Sicherheit seinen Verletzungen erlegen 
        ohne von der Gefahr berichten zu können.
 Kaum war er wieder auf den Beinen, da wurden auch schon Nachforschungen 
        eingeleitet. Die damalige Hüterin des Kastells der Dämonenbeschwörer 
        kam schließlich zu dem Schluss, dass es sich bei dem Monster um 
        einen Dämonenlord handelte.
 Es dauerte nicht lang, da waren auch schon die stärksten Krieger 
        der Kolonie versammelt um dem bösartigen Geschöpf Beliars den 
        Gar aus zu machen. Orphelia hatte die Zeit, die für das Zusammenrufen 
        benötigt wurde, genutzt um einen Trank herzustellen, der die Panzerplatten 
        des Dämonenlords aufweichen sollte, sodaß er verletzbar wurde. 
        Jedoch musste der Trank direkt in den Rachen des Dämons eingeflößt 
        werden.
 Hier trat ein weiterer Gildenloser auf den Plan : Don-Esteban. Er wollte 
        versuchen, mit seinem Bogen Tränenbringer einen Pfeil mit der Flüssigkeit 
        direkt in das Maul des Monstrums zu schießen.
 So zog der Trupp aus stolzen Kämpfern und Magiern aus, dem Dämon 
        Einhalt zu gebieten. Wie man sich erzählte, hielt der Dämonenlord 
        direkt auf das Sumpflager zu. In dem dortigen Wald wurde er schließlich 
        gestellt.
 An diesem Punkt der Geschichte fragte ich mich, ob der Mann der den Dämon 
        zuerst gesehen hatte, einen Hang zur Untertreibung hatte, oder ob das 
        Monster stärker geworden war.
 Denn es war mehr als doppelt so groß wie ein ausgewachsener Mann 
        und verfügte über vier statt zwei Hände. Oh wie ich die 
        tapferen Recken bewundere, die dennoch ohne Furcht in den Kampf gegen 
        dieses Ungetüm zogen!
 Ein ungleicher Kampf entbrannte, der Dämonenlord wütete unter 
        den Kriegern wie ein Berserker. Wo seine gewaltigen Klauen zuschlugen, 
        wurden gestandene Männer einfach hinweggefegt als ob sie lose Blätter 
        wären. Viele standen nach dem ersten Treffer nie wieder auf.
 Der Kampf war unausgeglichen, keine Waffe vermochte den Panzer des Dämons 
        zu durchdringen. Gerade als das Schicksal der Kämpfer besiegelt schien, 
        ließ Don-Esteban seinen Pfeil vom Tränenbringer schnellen. 
        Dieser Mann war wahrlich ein Meister seines Faches, denn er versenkte 
        den Pfeil zielgenau in den weit aufgerissenen Rachen des Ungeheuers. Ich 
        weiß nicht, warum der Don einige Zeit später zu den Schwarzmagiern 
        ging, war er doch solch ein vortrefflicher Bogenschütze.....
 Doch ich schweife ab.
 Kaum hatte Orphelias Trank seine Wirkung entfaltet, da nahm der Panzer 
        des Dämons eine helle Färbung an. Nun konnten auch normale Waffen 
        das Monstrum verletzen. Ermutigt von diesem Erfolg sammelten die verbleibenden 
        Kämpfer ihre letzte Kraft und starteten einen erneuten Angriff. Mit 
        größter Kraftanstrengung konnte der Dämonenlord bezwungen 
        werden.
 Doch der Kampf hatte seinen Tribut gefordert. Malar, der Templerführer 
        wurde tödlich verwundet, der Don verhielt sich seit diesem Tage seltsam 
        und außer Orphelia ging niemand unverletzt aus dem Kampf. Dennoch 
        konnte am Ende die Freude über der hart erkämpften Sieg über 
        die Trauer hinwegtrösten.
 
 
 |  
   
    |  
         Diebe in der Nacht  |   
    | Gesindel gibt es vieles in der Barriere. Legionen 
        von Schwerverbrechern treiben sich in den Gefilden von Khorinis herum. 
        Nur Wenige sind reinen Herzens, und diese haben meistens zu viel Furcht, 
        sich offen zu zeigen oder ihre Ziele wirklich durchzusetzen. Und dennoch 
        wagten es zwei von ihnen, beides Gildenlose wie ich inzwischen in Erfahrung 
        bringen konnte, alles aufs Spiel zu setzen und einen gewagten Plan zu 
        fassen.Sie wollten in das Haus der Erbarone des Alten Lagers einbrechen.
 Ich weiß was ihr, werter Leser, nun denken mögt. Es war wahrlich 
        ein Selbstmordunternehmen. Doch lasst mich erzählen, wie das Ganze 
        vonstatten ging.
 Es war finstere Nacht, selbst der Mond schien sich nicht hinter dem dunklen 
        Vorhang aus Wolken hervorzutrauen, da huschten zwei Gestalten durch die 
        Dunkelheit. In weiser Vorraussicht hatten sie ihre Waffen und Gesichter 
        geschwärzt, sowie dunkle Kleidung angelegt, sodass sie in der finstren 
        Nacht kaum auszumachen waren. In Windeseile war ein Enterhaken auf das 
        Holzdach dse Marktplatzes geworfen, genau in dem Augenblick in dem der 
        wachhabende Gardist außer Hörreichweite war.
 Mit der Geschmeidigkeit einer Katze kletterten die beiden Gestalten an 
        dem Seil hinauf und tasteten sich bis zu der Rückwand des Erzbaronenhauses 
        vor. Durch geschicktes Vorgehen erreichten sie das Fenster zu Gomez Schlafgemach. 
        Mit Hilfe von Säure wurde das vergitterte Fenster aufgebrochen, einer 
        der beiden stieg in das Zimmer und überwältigte Gomez' Gespielin, 
        während der Andere den Fluchtweg sicherte.
 Die Zwei gingen bis zum Äußersten als sie das gesamte Zimmer 
        mit bösartigen Sprüchen beschmierten und Gomez' Gespielin in 
        einen Sack steckten und entführten. Bei der Flucht wurden sie jedoch 
        von einem Gardisten entdeckt, der wohl eine andere Schicht zugeteilt bekommen 
        hatte.
 Unter heftigem Beschuss schafften sie es dennoch, in den nahegelegenen 
        Wald zu entfliehen und dann im Neuen Lager Zuflucht zu suchen.
 Doch das war nur eines von mehreren Ereignissen, die bald die gesamte 
        Kolonie in einen blutigen Krieg stürzen sollten.
 
 
 |  
   
    |  
         Der Krieg der Lager  |   
    | Die Lage war gespannt. Und durch den provokanten 
        Einbruch in das Alte Lager verschärfte sie sich noch. Alte Spannungen 
        zogen wie ein düsteres Unwetter zusammen, es kam immer häufiger 
        zu Auseinandersetzungen zwischen den Angehörigen der Lager.Dann trafen sich eines Abends die Oberhäupter der drei Lager an dem 
        Strand, an dem heutzutage das Wrack eines unglückseligen Schiffes 
        liegt. Das Neue Lager und das mit ihm verbündete Sumpflager forderten 
        von den Erzbaronen einen, ich hoffe ihr verzeiht, unverschämt hohen 
        Anteil an den Waren, die der König gegen das Erz eintauschte. Es 
        ist offensichtlich, dass die Erzbarone diese Unverschämtheit nicht 
        auf sich sitzen lassen konnten. So kam es zu einem kurzen Handgemenge, 
        in dessen Folge die Barone in ihr Lager flohen.
 Dies war der Beginn eines Krieges zwischen den einzelnen Lagern. In Furcht 
        vor einem Angriff schloss das Alte Lager seine Tore und schoss auf jeden 
        der in die Reichweite der Gardisten kam. Mehrere Tage vergingen, ohne 
        dass etwas Nennenswertes passierte.
 Doch dann wurde von einem Angriff auf die Austauschstelle berichtet. Zusammen 
        mit den Templern des Sumpfes führte das Neue Lager einen vernichtenden 
        Schlag gegen die Befestigungen des Alten Lagers und brachte die Austauschstelle 
        unter ihre Kontrolle.
 Wie zu erwarten war, schlugen die Erzbarone wenig später zurück. 
        Im Neuen Lager kam es zu verheerenden Bränden, nachdem ein paar Schatten 
        und Gardisten Feuer gelegt hatten. Am schwersten war jedoch das Sumpflager 
        betroffen. Unter Führung des damaligen Gardeführers Nek, brannten 
        die Feuermagier alles nieder, was nicht aus Stein gefertigt war. Glücklicherweise 
        konnten sich die Sumpfler rechtzeitig in Sicherheit bringen, sodass niemand 
        verletzt wurde.
 Entsetzt über seine Tat stürzte sich Nek kurz darauf in den 
        Tod. Gerüchte besagen, dass seine Leiche irgendwo in den Tiefen des 
        Sumpfes vergraben wurde.
 Ohne die Hilfe ihrer Verbündeten mussten sich die Anhänger Lees 
        von der Austauschstelle zurückziehen. Nach diesen Übergriffen 
        kam es glücklicherweise für lange Zeit zu keinen weiteren Kriegshandlungen. 
        Doch das war noch lange nicht der letzte Schrecken, der die Barriere heimsuchen 
        sollte.
 
 
 |  
   
    |  
         Von Magiern und wandelnden Toten 
           |   
    | Kaum hatte sich die Kolonie von den Schrecken des 
        Krieges erholt, da drohte auch schon die nächste Gefahr. Einer der 
        Diener Adanos' ersann heimlich einen Plan, die Barriere zu vernichten. 
        Dazu wollte er die Magie des Erzhaufens im Neuen Lager bündeln und 
        mit ihrer Kraft die Barriere sprengen. Doch er war nicht auf die gewaltigen Energien vorbereitet, die das magische 
        Erz freisetzte. Der Magier selbst wurde durch diese unglaubliche Kraft 
        sofort getötet, die Ströme der Magie gerieten außer Kontrolle. 
        Für einige Augenblicke sah es wirklich so aus, als ob die Barriere 
        unter der Wucht des Energieansturms zerfalle, doch dann dehnte sie sich 
        unerwartet aus.
 Nun umschließt die Barriere nicht nur die Minenkolonie, sondern 
        auch noch ein riesiges, angrenzendes Gebiet. Es entzieht sich meinem Wissen, 
        ob dieser Vorfall im Neuen Lager auch den Auslöser für die kommenden 
        Schrecken darstellte, oder sich nur mehrere unglückliche Zufälle 
        aneinanderreihten.
 So lasset mich berichten, wie Beliar seine Finger in die Welt der Lebenden 
        ausstreckte.
 Es war nicht lange nach der Ausweitung der Barriere, als es geschah, dass 
        eine Horde aus untotem Gezücht über das Lager der Amazonen herfiel. 
        Glücklicherweise reagierten die tapferen Kriegerinnen rechtzeitig 
        und flüchteten aus ihrem Lager, bevor die Woge aus Skeletten, Zombie 
        und anderen Schreckensgestalten über sie hereinbrach.
 Die Angst vor der neuen Bedrohung führte sogar so weit, dass sich 
        alle Lager zusammenschlossen, um eine wackelige Allianz gegen das Heer 
        der Toten zu stellen. Dieses ließ nicht lange auf sich warten und 
        zu Hunderten stürmten die Kadaver der Gefallenen auf das Alte Lager. 
        Nur durch den Einsatz der tapfersten Kämpfer der Kolonie konnten 
        die Untoten zurückgeschlagen werden.
 Währenddessen suchten die Anhänger des Zirkels um Xardas nach 
        der Quelle des Übels. Klarheit brachte erst ein Mann, der offensichtlich 
        eine Vision gehabt hatte. Er berichtete von einem Tor in der Unterwelt, 
        durch welches die Toten in unsere Lande strömten. Wenn es nicht bald 
        geschlossen wurde, würde Beliar auch von unserer Welt Besitz ergreifen.
 So brach eine Gruppe mutiger Abenteuerer unter der Leitung der jetzigen 
        Kastellhüterin Meditate auf, die Quelle des Übels zu finden 
        und zu versiegeln. Ich weiß nicht, ob diese Männer und Frauen 
        die waghalsigsten oder todeslustigsten waren, die ich je gesehen habe, 
        denn es ranken sich nur Gerüchte über das, was sie in der Unterwelt 
        erlebten.
 Die Rede ist von geflügelten Monstren, die in unzählbar großen 
        Schwärmen die Höhlen bevölkerten, riesenhaften Spinnen 
        aus deren Netzen es kein Entkommen gibt, einem verzauberten Schloss und 
        einem unheimlichen Verfolger, welcher der Gruppe bis ins Herz der Unterwelt 
        folgte.
 Während in der Oberwelt scheinbar aussichtslose Schlachten gegen 
        immer neue Armeen der Toten geschlagen wurden, entbrannte in der Unterwelt 
        ein verzweifeltes Rennen gegen die Zeit.
 Doch letztendlich war es vollbracht : Das Tor in der Unterwelt war wieder 
        geschlossen, der letzte Tote wurde in sein endgültiges Grab geschickt.
 In der gesamten Kolonie war ein Aufatmen zu spüren. Der Kampf gegen 
        die Heere Beliars hatte die Lager für kurze Zeit zusammengeschweißt. 
        Doch leider bröckelte die Allianz nach dem gemeinsamen Sieg. Schon 
        nach kurzer Zeit entstanden neue Spannungen.
 Wer weiß, was die Zukunft bringt. Das Tor zur Unterwelt wurde verschlossen. 
        Dennoch ist es ungewiß, ob es sich nicht ein weiteres Mal öffnen 
        wird, um abermals den Tod in unsere Welt zu speien. Ich hoffe, dass ich 
        zu diesem Zeitpunkt schon in Beliars Hallen eingekehrt bin.
 
 
 |    |  |